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Leicht zu erkennen an Gefieder und Gesang

Er zählt zu den absoluten Frühaufstehern im Vogelreich und ist ein häufiger Gartengast: Der Hausrotschwanz ist zum Gartentier des Jahres 2024 gewählt worden.

GESTATTEN, GARTENTIER DES JAHRES: Besonders die Männchen des Hausrotschwanzes sind dank ihres markanten Gefieders leicht zu erkennen - und an ihrem typischen Gesang.Foto: stock.adobe.com/Jürgen Vogt

GESTATTEN, GARTENTIER DES JAHRES: Besonders die Männchen des Hausrotschwanzes sind dank ihres markanten Gefieders leicht zu erkennen - und an ihrem typischen Gesang.Foto: stock.adobe.com/Jürgen Vogt

Bild: stock.adobe.com/Jürgen Vogt

Mit 42,8 Prozent ist der Hausrotschwanz bei der Gartentierwahl als klarer Sieger hervorgegangen: Er erhielt 4363 der insgesamt 10 202 abgegebenen Stimmen. Die Zauneidechse belegt den zweiten Platz mit 2181 Stimmen, ebenfalls zur Wahl standen der Rotfuchs (1687 Stimmen), der Tigerschnegel (1078 Stimmen), die Zebraspringspinne (490 Stimmen) und der Ligusterschwärmer (403 Stimmen).

Faszinierender Fkugkünstler und geschickter Insektenfänger

„Der Hausrotschwanz ist mit seinem markanten Gefieder und Gesang leicht zu erkennen und obendrein ein faszinierender Flugkünstler und Insektenfänger. Kein Wunder also, dass er zu den beliebtesten tierischen Gartengästen gehört. Als anpassungsfähiger Kulturfolger kommt der Hausrotschwanz bei uns noch häufig vor und seine Bestände sind stabil. Das unterscheidet ihn von vielen anderen Vogelarten. Vom dramatischen Vogelsterben in unseren Landschaften ist er bisher kaum betroffen“, erklärt Florian Amrhein, Pressesprecher der Heinz Sielmann Stiftung.

Zwitschern, Pause, Knirschen, Zwitschern: So etwa lässt sich der typische Gesang des Hausrotschwanzes beschreiben. Bereits im März kann man ihn bei uns hören. Dabei beginnt er nicht nur früh im Jahr, sondern auch früh am Tag: Bis zu zwei Stunden vor Sonnenaufgang singt der männliche Hausrotschwanz schon seine Lieder. Damit zählt er zu den absoluten Frühaufstehern unter den heimischen Singvögeln.

Auch tagsüber ist er ein ausdauernder Sänger, der mehrere Stunden lang zwitschert. Hausrotschwänze suchen sich als Singwarten gern frei- und hochliegende Orte - Baumkronen zählen dazu, Gipfel von Steinhaufen und die Giebel von Dächern.

Das Gefieder der Männchen ist anthrazitfarben, das der Weibchen eher bräunlich. Gemeinsam ist ihnen der namensgebende rostrote Schwanz, der sich selbst aus der Entfernung gut erkennen lässt. Häufig verwechselt wird der Hausrotschwanz mit seinem engen Verwandten, dem Gartenrotschwanz, der trotz seines Namens deutlich seltener in unseren heimischen Gärten vorkommt.

Der Hausrotschwanz ist dagegen ein regelmäßiger Gartenbesucher. Hier jagt er Insekten, später im Jahr ergänzt er seine Ernährung durch Beeren.

Der Klimawandel beeinflusst das Zugverhalten

Ursprünglich lebte der Hausrotschwanz bevorzugt in Bergregionen und war ein klassischer Felsenbrüter. Doch wie es sein Name andeutet, hat der Hausrotschwanz über die letzten 250 Jahre zunehmend menschliche Baustrukturen als Quartier entdeckt: Hausfassaden, Dachgiebel und Mauern etwa. Hier sucht er sich kleine Nischen, in denen er sein Nest bauen kann. Bei der Wahl seines Nistplatzes ist er eher anspruchslos, Sanierungen von Hausfassaden und Dächern können allerdings auch ihn aus seinem Revier verdrängen.

Bis zu drei Mal im Jahr brütet der Hausrotschwanz, während er in Mitteleuropa weilt. Die Monate zwischen November und März verbringt er meist in seinem Überwinterungsgebiet, das von Nordafrika bis in den Nahen Osten reicht. Im September und Oktober, kurz vor der Abreise, kann man die Männchen noch einmal singen hören. Sie bekräftigen damit schon mal ihren Revieranspruch – für die Zeit nach ihrer Rückkehr aus der Überwinterung. Durch den Klimawandel kommt es aber immer häufiger vor, dass der Hausrotschwanz deutlich kürzere Strecken zieht oder die Reise nach Süden gar nicht mehr antritt, sondern bei uns überwintert.

Nähere Informationen findet man unter www.sielmann-stiftung.de.

Florian Amrhein


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