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Felix spendet Lebensglück

Einer der ersten Spender aus der Festival-Aktion vergangenes Jahr am Hockenheimring kommt aus Giengen. Auch in diesem September ist die DKMS wieder am Start an der Rennstrecke.

WAR GAR NICHT SO SCHLIMM: Schon kurze Zeit nach der Stammzellenspende konnte Felix Kluge die Klinik wieder verlassen. Die Nebenwirkungen bei der Vorbereitung hat er gerne in Kauf genommen – und einem anderen Menschen das Leben gerettet

WAR GAR NICHT SO SCHLIMM: Schon kurze Zeit nach der Stammzellenspende konnte Felix Kluge die Klinik wieder verlassen. Die Nebenwirkungen bei der Vorbereitung hat er gerne in Kauf genommen – und einem anderen Menschen das Leben gerettet

Bild: DKMS

Im vergangenen Jahr war die DKMS erstmals Charity Partner auf dem „Glücksgefühle Festival“: Mehr als 1000 Besucher ließen sich dabei am Hockenheimring in die Stammzellspenderdatei aufnehmen. Einer von ihnen ist der 20-jährige Felix Kluge aus Giengen: Nur wenige Monate nach dem Festival wurde er zum passenden Match für eine Patientin. Der junge Mechatroniker, dessen Name auf das lateinische Wort für „glücklich“ zurückgeht, bringt jemandem wortwörtlich Glück, denn ein solches Match - so kurz nach der Typisierung - ist selten.

Als sich Felix im September 2023 hat registrieren lassen, ahnte er noch nichts von den glücklichen Folgen seiner Entscheidung, an diesem Wochenende mit seinen Freunden feiern zu gehen. Völlig unerwartet wurden er und seine Freunde auf dem Campingplatz des Festivals von einer Mitarbeiterin der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) angesprochen.

Der Mechatroniker hatte vorher weder mit der Organisation noch mit dem Thema Stammzellspende Kontakt. Doch einige seiner älteren Freunde kannten sich bereits aus, und auch stimmte Felix kurzerhand zu: „Ich fand, das ist eine sehr gute Sache.“

Nur ein paar Minuten dauerte der Abstrich mit den drei Wattestäbchen. Dass genau dieser entspannte Festival-Moment später einem Menschen das Leben retten könnte, damit hat niemand gerechnet – schon gar nicht Felix.

Nicht nur das Festival bleibt Felix in Erinnerung, er denkt auch an seine Registrierung und unterhält sich in der folgenden Woche noch einmal mit einem gut informierten Freund darüber. Danach stellt er sich darauf ein, erst einmal nichts mehr von der DKMS zu hören. Doch schon drei Monate später wird er kontaktiert und erfährt, dass er möglicherweise als Spender in Frage kommt. Sicher ist noch nichts, aber die Kollegin möchte ihn schon einmal „vorwarnen“, denn im Falle einer Übereinstimmung müssen die Voruntersuchungen zügig über die Bühne gehen. Eine Woche später erhält er einen zweiten Anruf, diesmal mit der Gewissheit: Er kann spenden – und sagt ohne zu zögern zu!

Um sich auf die Spende in Tübingen vorzubereiten, muss Felix sich fünf Tage lang Spritzen verabreichen, um die Produktion von Stammzellen in seinen Knochen anzuregen. Nach der Überwindung der ersten Spritze fällt es ihm in den Tagen viel leichter, und auch die Nebenwirkungen – Glieder- und Rückenschmerzen – nimmt er gerne in Kauf, denn er kann jemandem damit helfen. Viele seiner Freunde können es erst gar nicht glauben, denn sie sind älter und schon viel länger registriert als er, und doch wird er schon nach drei Monaten als Spender angefragt. „Generell habe ich viel Zuspruch für meine Spende bekommen.“, erzählt Felix.

Die periphere Spende über die Blutbahn bezeichnet der junge Hobbyfußballer bei der TSG Giengen als „simpel“. Er fühlte sich während der Spende gut aufgehoben, hatte keine Schmerzen und konnte schon nach wenigen Stunden wieder nach Hause gehen. Nach der Spende freute er sich zu hören, dass seine Spende sicher bei der betroffenen Person angekommen ist und es ihr gut geht. Inzwischen hat er auch erfahren, dass er einer Frau aus Italien helfen konnte.

Persönlichen Kontakt erlauben die Anonymitätsregelungen in Italien nicht, wohl aber einen anonymen Austausch. Felix selbst möchte zunächst keinen Kontakt zu seiner Empfängerin aufnehmen, er möchte auf sie nicht aufdringlich wirken: „Sie soll sich voll und ganz auf ihre Genesung konzentrieren“, und wenn sie sich tatsächlich irgendwann bei ihm melden sollte, dann wird er ihr natürlich gerne antworten.

Die Möglichkeit, seine Stammzellen zu spenden, war für Felix eine unglaubliche Erfahrung, und er appelliert an alle da draußen, sich ebenfalls registrieren zu lassen. „Die Registrierung tut nicht weh! Wenn man selbst in die Situation kommt und eine Spende benötigt, ist man froh, wenn andere helfen wollen. Das war meine Motivation!“

Auch in diesem Jahr ist die DKMS wieder mit einem Stand am Hockenheimring: Vom 12. bis 14. September dürfen Besucher des „Glücksgefühkle Festivals“ ihr Glück teilen und sich als potenzielle Spender zur Verfügung stellen. Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein – und vielleicht schon bald, genau wie Felix, ein Leben irgendwo auf der Welt retten.

Ausführliche Informationen zur DKMS und zur Knochenmarkspende findet man hier.

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