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Noch 350 Azubi-Chancen für jugendliche Spätstarter

Schulabgänger im Kreis Heidenheim können sich immer noch für eine Ausbildung entscheiden. Auch nach dem Stichtag am 1. September haben junge Leute noch ausgezeichnete Perspektiven für einen Ausbildungsplatz.

DA GEHT NOCH WAS: Jugendliche im Kreis Heidenheim haben immer noch eine gute Auswahl, was die Ausbildungsplätze angeht - auf dem Bau ebenso wie in vielen anderen interessanten Handwerksberufen.

DA GEHT NOCH WAS: Jugendliche im Kreis Heidenheim haben immer noch eine gute Auswahl, was die Ausbildungsplätze angeht - auf dem Bau ebenso wie in vielen anderen interessanten Handwerksberufen.

Bild: IG BAU/Tobias Seifert

Der Countdown läuft: Eigentlich sollte spätestens am 1. September für alle der Startschuss fallen, die eine Ausbildung machen wollen. Doch auch für Jugendliche, die sich später entscheiden, ist der Zug noch längst nicht abgefahren.

Gute Chancen auch für Spätstarter bis in den Herbst

„Auch Spätstarter haben immer noch gute Chancen, im Kreis Heidenheim einen Ausbildungsbetrieb zu finden - sogar bis spät in den Herbst hinein“, sagt Andreas Harnack, Regionalleiter der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

Er verweist dabei auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Demnach haben die Unternehmen im Landkreis Heidenheim im laufenden Ausbildungsjahr insgesamt rund 950 Ausbildungsstellen gemeldet. „Doch davon sind ziemlich viele noch nicht vergeben: Aktuell warten noch mehr als 350 Ausbildungsplätze auf Jugendliche, die sich für einen Job-Start im Handwerk, in der Industrie, in den Dienstleistungsbranchen oder im Handel entscheiden“, so Andreas Harnack.

Allein der Bau im Landkreis Heidenheim sucht über die Arbeitsagentur im Moment noch 17 Jugendliche, die auf eine gute Job-Perspektive setzten. Denn gebaut, umgebaut, saniert und renoviert wird immer: „Ob Wohnungen, Schulen, Industriegebäude, Straßen, Brücken oder Gleise - wer auf die Bauwirtschaft setzt, hat quasi eine lebenslange Beschäftigungsgarantie“, ist der IG BAU-Regionalleiter überzeugt.

Er rät Jugendlichen, die noch unentschlossen sind, wohin die Reise beruflich gehen soll, taff zu sein: „Berufsberatung und Internet geben eine Orientierung, klar. Aber es kommt auch gut, einfach mal bei Betrieben anzuklopfen und zu fragen, was geht‘“, sagt Andreas Harnack.

Persönlicher Eindruck ist oft wichtiger als letztes Zeugnis

Schließlich sei der persönliche Eindruck oft entscheidender als die Noten im letzten Zeugnis: „Es schadet nicht, einem Betrieb auch mal einen kleinen Schubs zu geben und zu sagen: ‚Hallo, hier bin ich!‘“

Außerdem sei es allemal besser, eine Ausbildung anzufangen als irgendwo als Hilfskraft anzuheuern. So gebe es in der Gebäudereinigung beispielsweise eine qualifizierte Ausbildung: „Das ist die größte Handwerksbranche, die wir haben. Der Beruf des Gebäudereinigers ist ein Handwerksberuf. In dem Job gibt es ständig neue Technik und weiterentwickelte Maschinen, die die Arbeit enorm erleichtern“, erklärt Andreas Harnack.

In zahlreichen Berufen geht es buchstäblich hoch hinaus

Dabei geht es auch hoch hinaus – zum Beispiel als Fassadenreiniger, aber auch auf der Karriereleiter. „Wer seine Ausbildung im Gebäudereiniger-Handwerk gemacht hat, kann hinterher seinen Meister anschließen oder Techniker werden und die qualifizierte Fachrichtung Reinigungs- und Hygienetechnik draufsatteln“, so der Gewerkschafter.

Bei der dualen Berufsausbildung, die im Betrieb und in der Berufsschule läuft, sind Azubi-Wohnungen für die IG BAU Südwürttemberg ein wichtiges Stichwort. Vielen Jugendlichen falle es schwer, ein WG-Zimmer und erst recht eine eigene Wohnung zu finanzieren. „Es kann nicht sein, dass junge Menschen eine Ausbildungsstelle, für die sie sich interessieren, sausen lassen, weil sie zu weit entfernt ist. Das können wir uns einfach nicht mehr erlauben. Azubis gibt es nicht wie Sand am Meer“, sagt Andreas Harnack.

Junge Menschen sollten sich gezielt auf ihre Ausbildung konzentrieren und nicht wochen- oder monatelang auf Wohnungssuche gehen müssen. „Schon deshalb muss auch in Sachen Azubi-Wohnen mehr passieren“, so Harnack. Hier sei vor allem der Bund gefordert, mehr zu machen.

An vielen Jobs auf dem Bau klebt ein Umwelt-Siegel

Das bedeute dann auch mehr Wohnungsbau, und der funktioniere heute deutlich anders als früher: „Der Bau erlebt einen rasanten technischen und digitalen Wandel.“ Außerdem seien Bauarbeiter „Praktiker im Klimaschutz“: „Vom energieeffizienten Neubau über das energetische Sanieren der Fassaden und Dächer bis zum Recyceln des Bauschutts von Abrisshäusern – auf vielen Jobs am Bau klebt gewissermaßen ein Umwelt-Label“, so der Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg.

Weitere Informationen zu diesem und weiteren Themen rund um Beschäftigung und Ausbildung unter www.igbau.de.

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